13.05 - 04.09.2016
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, Germany
Noch immer sind Liebes- und Lebensentwürfe abseits der heterosexuellen
Norm in Teilen der Gesellschaft ein Tabu. Und selbst diejenigen, die
sich für aufgeklärt halten, sind irritiert von Menschen, die sich dem
anderen oder gar keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Mit seiner
Ausstellung „Homosexualität_en“ möchte das LWL-Museum für Kunst und
Kultur in Münster dazu beitragen, die vielfältigen alternativen
Sexualitäten und Geschlechteridentitäten der
LGBTIQ-Community (Lesbian, Gay, Bi, Trans, Inter, Queer)
in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Die Ausstellungsmacher_innen
verzichten dabei auf Belehrungen und zeigen Exponate unterschiedlichster
Art:
ein Porzellanservice für den Gewinn der Frauenfußball-EM 1989,
Fotos der ersten bundesweiten Demonstrationen homosexueller Menschen in
Münster 1972 oder auf Video gebannte Lebenserinnerungen queerer Männer
und Frauen.
Die Sonderschau zeigt 150 Jahre
Geschichte, Politik und Kultur homosexueller Frauen und Männer in
Deutschland.
Sie legt dar, wie gleichgeschlechtliche Sexualität und nonkonforme Geschlechtsidentitäten von der Gesetzgebung kriminalisiert, von der Medizin pathologisiert und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden. So zeigt sie die rechtliche Entwicklung des Paragraphen 175 des Deutschen Strafgesetzbuches auf, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, von seinem Inkrafttreten im Jahr 1872, über die massive Verschärfung während der NS-Zeit und
seine Beibehaltung bis zur endgültigen Abschaffung 1994.
Neben den gesellschaftlichen Repressionen widmet sich die Ausstellung den Emanzipationsbewegungen homo-,
trans*- und intersexueller Menschen, die insbesondere seit der gesetzlichen Liberalisierung seit den 1960er Jahren an Dynamik gewannen und das gesellschaftliche Verständnis von geschlechtlicher Identität verändert haben. Arbeiten internationaler Künstler_innen u.a. von Monica Bonvicini, Louise Bourgeois, Cassils, Elmgreen & Dragset,
Lotte Laserstein, Lee Lozano, Jeanne Mammen, Zanele Muholi, Julian Rosefeldt und
Andy Warhol kommentieren auf vielfältige Weise die Ausstellungsthemen.
Sie legt dar, wie gleichgeschlechtliche Sexualität und nonkonforme Geschlechtsidentitäten von der Gesetzgebung kriminalisiert, von der Medizin pathologisiert und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden. So zeigt sie die rechtliche Entwicklung des Paragraphen 175 des Deutschen Strafgesetzbuches auf, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, von seinem Inkrafttreten im Jahr 1872, über die massive Verschärfung während der NS-Zeit und
seine Beibehaltung bis zur endgültigen Abschaffung 1994.
Neben den gesellschaftlichen Repressionen widmet sich die Ausstellung den Emanzipationsbewegungen homo-,
trans*- und intersexueller Menschen, die insbesondere seit der gesetzlichen Liberalisierung seit den 1960er Jahren an Dynamik gewannen und das gesellschaftliche Verständnis von geschlechtlicher Identität verändert haben. Arbeiten internationaler Künstler_innen u.a. von Monica Bonvicini, Louise Bourgeois, Cassils, Elmgreen & Dragset,
Lotte Laserstein, Lee Lozano, Jeanne Mammen, Zanele Muholi, Julian Rosefeldt und
Andy Warhol kommentieren auf vielfältige Weise die Ausstellungsthemen.
„Homosexualität_en“ lässt mit Dokumenten,
Fotos, Videos und Kunstwerken Raum für eigene An- und Einsichten,
Interpretationen und Rückschlüsse. Über 800 Exponate geben Einblick in
die Geschichte und Gegenwart der Homosexualität_en der vergangenen 150
Jahre.
Die Ausstellung wurde im vergangenen Jahr im Schwulen Museum* und im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt und ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur.
Die Ausstellung wurde im vergangenen Jahr im Schwulen Museum* und im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt und ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur.
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Among contemporary realities, Roberta Orlando's work takes part in Homosexuality_ies.
Info about the picture:
Advertisement: Homage to Benglis, part the larger body of work CUTS: A Traditional Sculpture
Photo credits: Heather Cassils and Robin Black
Image courtesy of Heather Cassils and Ronald Feldman Fine Arts
© Heather Cassils and Robin Black 2011
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